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18. Diözesaner Organistentreff in Würzburg

Eine schöne und lange Tradition hat der Diözesane Organistentreff im Bistum Würzburg. Nach einer fünfjährigen Pause war es am Samstag, 14. Oktober wieder soweit.

Zahlreiche Organistinnen und Organisten waren der Einladung von Diözesanmusikdirektor Rainer Aberle und seinem Team gefolgt, in die Domstadt Würzburg zu kommen und sich einen Tag lang bei Orgelimprovisation und Orgelspiel in 5 Kirchen der Innenstadt auszutauschen – in St Michael, Franziskanerkirche, Augustinerkirche, St.Adalbero und St. Peter und Paul. Vormittags und nachmittags hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich ihre zwei Favoriten aus den angebotenen Workshops auszusuchen:

Kurs 1 fand bei Matthias Braun, Kantor in Bad Neustadt, großen Anklang. Neben der Improvisation von Choralbearbeitungen anhand der harmonischen Analyse eines vierstimmigen Orgelbuchsatzes tauchte er im zweiten Teil mit der "Pentatonik" in die neomodale Klangwelt ein. Mit diesem harmonischen Material stellte dieser dann unterschiedliche Formen vor, so z.B. eine Flötenarabeske, ein Carillon oder auch eine mitreißende Toccata.

Christoph Kruyer, Kantor in Alzenau, referierte über die Führung der Gemeinde beim Neuen Geistlichen Lied (NGL). Mit einer beachtlichen Virtuosität stellte er Intros, Breaks, Fill-ins und Bridges anhand ausgewählter Notenbeispiele aus dem Gotteslob vor und beeindruckte die Anwesenden mit großartigen Arrangements.

Für seine eigenen Kompositionen zum Gotteslob ist der Hammelburger Kantor Dieter Blum weit über die Grenzen des Bistums bekannt. Den Teilnehmenden wurden Präludien, Concerti, Trios und Meditationen zu überwiegend neu aufgenommenen Liedern aus dem Gotteslob an die Hand gegeben. Blum stellte die Choralbearbeitungen vor und gab detaillierte Tipps zu Tempi, Registrierung und Interpretation der einzelnen Stücke. Schließlich werden einige Formen improvisatorisch auf geeignete weitere Lieder übertragen.

Französisch-symphonische Improvisation war Thema beim Workshop von Christian Stegmann, Kantor in Kitzingen. Sein „Baukasten“ von typischen Akkordverbindungen, Sequenzen, Skalen und Modi bis hin zu deren Kombination anhand frei gewählter sowie choralgebundener Themen fand rekordverdächtiges Interesse.

Stefan Trenner, bekannt u.a. als Komponist für gute „liturgische Gebrauchsmusik“ hat kürzlich das sogenannte "Herrschinger Orgelbuch" veröffentlicht. Dieses im Gottesdienst und Konzert vielseitig einsetzbare Werk bildete die Grundlage für den fünften Workshop. Der Komponist selbst erläuterte die 14 Stücke zusammen mit Stefan Walter, dem Würzburger Regionalkantor und stellvertretenden Diözesanmusikdirektor. Zielführende Hinweise zu Interpretation, Registrierung und Verwendung in der Liturgie kamen bei den Teilnehmenden hervorragend an.

Um 12.05 trafen sich alle zur Mittagsmeditation im Würzburger Dom. Diözesanmusikdirektor Rainer Aberle konnte neben den überwiegend jüngeren Musikerinnen und Musikern zahlreiche weitere Besucherinnen und Besucher begrüßen, nachdem Domkapitular Albin Krämer als Leiter der Hauptabteilung Seelsorge krankheitsbedingt leider nicht dabei sein konnte. „Nehmt Gottes Melodie in euch auf“, so war der anschließende Meditationstext von Domkapitular Krämer überschrieben. Fazit passend zum Organistentag: Gott hat für jede und jeden von uns eine Lebensmelodie parat, es gilt sie nur zu entdecken.

Die Musik dazu gestaltete Domorganist Stefan Schmidt. Mit meisterhaften Improvisationen über zwei gregorianische Themen „Da pacem, Domine“ und „Ave, maris stella“, die jeweils von Rainer Aberle vorgetragen wurden, beeindruckte Stefan Schmidt die Zuhörenden und stellte die Domorgel in ihrer ganzen Farbenpracht vor.

Die Mittagspause nutzten viele in der Innenstadt bei bestem Wetter zu einer kleinen Stärkung, um sich anschließend wieder den Workshops zu widmen. Die Notengaben, welche die Referenten aufwendig vorbereitet hatten, wurden den Teilnehmenden in einer umfangreichen Mappe zum weiteren und selbständigen Studium zu Hause zur Verfügung gestellt. Sicherlich dürfen sich Gottesdienstbesucher aus allen Teilen des Bistums demnächst über ganz neue Klänge von der Orgelempore freuen.

Rainer Aberle